Nachdem wir ja entdeckt haben das das Hostel am Arsch der Welt liegt hatten wir an unserem Day Off Sonntag nicht besonders viele Möglichkeiten etwas zu machen. Wir haben uns dann dazu entschieden mit dem Shuttlebus, der echt zu richtig beschissenen Zeiten fährt und echt teuer ist, nach Jasper Downtown zu fahren und dort herumzulaufen und zu Essen.
Montag 31.08.
Heute ging es wieder los mit der Volunteer Arbeit. Am Morgen hatten wir unsere Orientation mit Kevin von Parks Canada (Im Grunde genommen das gleiche wie mit Tina in Banff, wir haben alle möglichen Informationen erhalten und besprochen was die kommenden Tage für uns so anliegt.) Nach dem Lunch im Hostel ging es zur Palisades Pyramid bzw. dem Patricia Lake Loop. 1 ½ Stunden Hike mit Aussicht auf Jasper und Umgebung. Irgendwie haben wir es geschafft uns zu verlaufen also sind wir irgendwo an einem Pfad bei einer Pferderanch rausgekommen und mussten von dort aus 3 km die Straße entlang laufen. Trish hat sich tausendmal entschuldigt dafür, aber die Karte war echt nicht leicht zu lesen und die Wege waren nicht besonders gut gekennzeichnet, also man hatte zu viele Schilder. Wir mussten zum Beispiel 2b und 2c oder so folgen und dann ist man durcheinander gekommen und die Karte dazu das war zu kompliziert.
Dienstag 1. September
Heute stand ein Seat Scat Hike an. Zur Erklärung: Wir gucken bei solchen Hikes nach Bären Kacke (Bear Poop :D :D) und nehmen davon eine Probe auf und diese wird dann nach Norwegen geschickt und auf DNA usw. untersucht. Der Cavell Meadows Trail/Edith Cavell war unser heutiger Hike. Allerdings waren wir vorher beim Tonquin Valley und hatten einen schönen Blick auf einen der Gletscher und den Edith Lake.
Der 3 Stunden Hike war echt eine schöne Abwechslung zur Banff Landschaft. Viele Gletscher und Schnee bzw. relativ weit unten noch Frost und Regen. Und ich konnte es selbst kaum glauben aber wir hatten dann einen kleinen Schneesturm als wir oben angekommen waren und wieder runter wollten. Also Schnee im September, das ist doch mal was oder nicht?! :D Clover war total begeistert weil sie noch nie Schnee hatte, also noch nie im Schnee gelaufen ist und einen Schneeball geworfen hatte und so (in China ist die kälteste Temperatur die sie hatte im Winter 9-10 Grad). Das mussten wir natürlich erstmal alles mit ihr nachholen! Auf dem Weg nach unten war dann alles voll Schnee, glatt und so und natürlich habe ich es geschafft auszurutschen, wie sollte es auch anders sein. Dann war ich natürlich erstmal die Lachnummer, muss wohl echt bescheuert ausgesehen haben wie ich da so halb lag und stand :D. Naja dann bin ich halb erfroren unten angekommen und wir haben erstmal was in Jasper Downtown gegessen bzw. uns einen Kaffee und Heiße Schokolade geholt. Dort im Cafe haben wir dann auch entschieden noch zum Maligne Canyon zu fahren und damit auch am Maligne River entlang zu laufen. War echt krass, es gibt so viele Canyons und Wasserfälle hier in Kanada. Als wir dann im Auto saßen fing es wieder an zu regnen, Glück gehabt würde ich mal sagen!
Mittwoch 2. September
Am Morgen haben wir uns mit Kevin getroffen, dann sind wir zu einer bestimmten Stelle im Wald gegangen und haben alle zusammen geholfen einen 30 Jahre alten Zaun bzw. so ein Rondell für Wildtiere (das ist schwer zu beschreiben was genau es war, ich weiß es selbst nicht mal richtig) abzubauen und Draht usw. zu entfernen damit es restauriert werden kann.
Nach 3 Stündiger harter Arbeit waren wir dann fertig und haben die Drahtreste an den Highway gebracht damit sie von dirt aus abgeholt werden können. Nach der harten Arbeit ging es zu den Athabasca Falls und zum Moab Lake. Eine kleine Touristen-Entspannungs-Sightseeing Tour, weil wir früher fertig waren als geplant und diese beiden Orte gerade in der Nähe lagen.
Donnerstag 3. September
Wow ok, heute war echt mega harte Arbeit. Wir mussten Trail Work machen, also wir haben einen Teil von einem Wanderweg restauriert, extra für Mountainbiker, also so Schlangenlinien eingebaut. Ok das klingt ja vielleicht harmlos, aber versucht mal einen Weg mit fetten Steinen zu restaurieren, das geht nicht oder eher nur mega mega schwer. Wir haben dann mit so komischen Geräten versucht den Weg frei zu machen von Steinen und den alten Weg der genutzt wurde dann mit frischer Erde von dem neuen gebauten Weg zu überschütten und dann mit teilen aus dem Wald, also Tannen, Stöcker und keine Ahnung was noch, zu überschütten sodass er nicht mehr benutzt wird sondern nur der neue. Ok das ist jetzt vielleicht alles ein bisschen unvrostellbar wie ich das gerade beschrieben habe :D aber da folgen gleich ein paar Bilder sodass man sich das vielleicht ein ganz bisschen vorstellen kann (ey und bitte nicht auf mich achten ich sehe auf jeden Bild was Trish oder andere von mir machen echt scheiße aus :D). Wir haben das alles 2 Stunden gemacht und hatten Hilfe von Petra, sie kommt aus Tschechien und ist Volunteer im Jasper Nationalpark, und Looni hat uns die ganzen Anweisungen und sowas gegeben. Sie ist etwas Älter und war mal eine erfolgreiche Mountainbikerin, sie ist echt cool drauf gewesen, immer am reden und lachen, das mochte ich echt an ihr. Sie hat alles positiv gesehen und immer Witze gemacht vor allem wenn sie mein leidendes Gesicht gesehen hat was ich zwischendurch hatte :D. Naja wir sind aufjedenfall fast fertig geworden und bekommen in ein par Monaten die Bilder von ihr zugeschickt wie der endgültige Trail dann aussieht, wenn er schon benutzt wurde. Und ich will ja nicht angeben aber sie war stolz auf uns und unsere harte Arbeit.
Freitag 4. September
Heute ging es wieder an einen Hike and Scat Seek, dieses mal bei den Geraldine Lakes. Ok, das war der wohl blödeste Weg den ich jemals gewandert bin. Viel zu viel Matsch und Dreck und die Baumstämme über die wir laufen mussten waren extrem glatt und rutschig. Allgemein der Weg ließ echt zu wünschen übrig und als wir dann am Wasserfall entlang gewandert sind und dann über große Steine bzw. Felsen klettern und auf denen laufen mussten, habe ich einfach nur gehofft das ich mir nichts breche, ich meine ich bin ja echt immer die Erste die sich verletzt bei sowas. Als wir dann bei unserem Ziel angekommen waren hatten wir unseren Lunch und dann ging es wieder zurück. Hahaha tja 2 mal hab ich es geschafft auszurutschen im Matsch, das war natürlich klar das mir sowas passiert :D :D. Allerdings war ich nicht die Einzige, denn Carlos hat es auch geschafft auszurutschen und Clover ist auch hin und wieder weggerutscht. Wir sind dann heile wieder am Auto angekommen und haben alle festgestellt das wir in Zukunft solche Wege versuchen zu vermeiden. Trish ist diesen Weg selbst das erste mal gewandert und wusste daher nicht wie der aussieht, aber hier ein großes Dankeschön an Kevin von Parks Canada der den Weg empfohlen hat, der war echt super toll :D.
Samstag 5. September
Ein großes Event hier ist die ´Tour of Alberta´. Ein Mountainbike Rennen, ähnlich wie die Tour de France. Wir hatten die Ehre als Volunteers dort mitzuhelfen. Es ging schon um 7:15 Uhr für uns los, Trish hatte uns abgeholt am Hostel und wir sind nach Jasper Downtown gefahren und haben uns Frühstück im Tim Hortons und bei der Bear´s Paw Bakery (ein weitere Tipp den ich jedem geben kann der in Jasper ist. Das ist so mega lecker dort!) geholt. Dann ging es zu dem Event-Gelände, das war hauptsächlich vor dem Toristeninformationscenter in Jasper. Dort wurde bereits die Vortage eine Bühne und alles aufgebaut für das Rennen. Wir sollten uns um 8 Uhr dort treffen und erhielten dann unsere Anweisungen für den Tag von Heather. Neben unserer Volunteer Gruppe gab es noch viele weitere Volunteers für den Tag.Wir wurden für die Kinderbetreuung eingeteilt. Unter zwei Pavillions haben wir dann Malsachen, Kreide, Spiele wie Twister und verschiedene Bälle und Frisbee´s ausgebreitet. Es war ziemlich kalt also hielten wir uns selbst mit Fußball spielen und Twister warm. Da noch nicht viel los war, haben sich Clover und ich auf dem Weg zum Pancake Breakfast gemacht. Die Jungs mussten die Autos der Teilnehmer einweisen die kamen. Um 11:30 Uhr begann dann das Rennen. Von Trish habe ich erfahren das sogar Teilnehmer von der Tour de France bei der Tour of Alberta auch mitmachen. Wir haben dann alle den Start angeguckt und danach ging es weiter an die Arbeit. Nach und nach füllte sich das Gelände dann mit Kindern und wir hatten ein bisschen was zu tun. Nach 12 Uhr kam dann meine Aufgabe: Ich hatte die Ehre ´Jasper the Bear´ zu sein, das ist ein Maskottchen. Meine Aufgabe dabei: Ich sollte Umarmungen und High Fives an die Kinder und alle Anderen Leute verteilen, dabei durfte ich allerdings nichts sagen. Da mich eh keiner hier kennt und mal abgesehen davon wusste keiner das ich in diesem Kostüm stecke, habe ich es gemacht. Außerdem hatte ich ja diesen Vorsatz, alles zu machen, da ich nur einmal lebe und diesem folge ich hier auch. Clover hat mich dann geführt (die ersten Meter musste ich so lachen ich hab mich gar nicht mehr eingekriegt, das muss so bescheuert ausgesehen haben wie ich gelaufen bin und irgendwie hatte ich die ganze Zeit Carlos Gesicht vor Augen, denn als ich den anderen erzählt habe, mit den Worten: "das nächste mal wenn ihr mich seht geb ich euch ein High Five oder eine Umarmung", das ich das mache mit dem Maskottchen haben beide angefangen zu lachen und Carlos hat einen dummen Spruch gemacht und dann meinte er das er nichts mehr dazu sagt weil ich viel zu verrückt bin :D) und wir sind über den Platz gelaufen. Als erste snatürlich zu den Jungs und Trish, denn ich konnte es mir nicht entgehen lassen Carlos und Eugen zu umarmen in diesem Kostüm :D Die Kinder kamen alle nach und nach angerannt und wollten Umarmungen, High Fives und Bilder. Viele Erwachsene und ältere Leute waren auch mit dabei und wollten Fotos haben. Dieses Maskottchen ist so heilig für die Kinder, das war so süß mit anzusehen! Die Kinder sehen Jasper als einen Heiligen an, so niedlich wie oft ich umarmt wurde und wie sich die Kinder gefreut haben. Ein Mädchen war besonders süß: Sie ist mir ungefähr 3 mal begegnet und wollte mich gar nicht mehr loslassen beim dritten mal, hat mich so oft umarmt und geknuddelt, dann haben wir noch zusammen getanzt und ihre Mutter hat sie lachend weggezogen, dann fing das Mädchen tatsächlich an zu weinen, sie war einfach so niedlich! Nach 25 Minuten war es so unnormal warm in diesem Kostüm, das ich es einfach nur noch ausziehen wollte. Zurück beim Pavillion hatte ich 2 hässlich grinsende Gesichter vor mir :D. Nach einem kurzen Twister Spiel mit 3 kleinen Jungs und einem Mädchen haben Eugen und ich Fußball gespielt. (Ja ihr hört alle richtig ich habe freiwillig Fußball gespielt und erstaunlich gut laut Eugen und Carlos, also hier ein kurzer Appell an meinen Sportlehrer der mir ne schlechte Note gegeben hat in dem Halbjahr als ich Fußball hatte, das war wohl doch nicht ganz verdient :D). Nach und nach kamen kleine Jungs angerannt und wollten mitspielen. Ich weiß gar nicht wie viele es dann waren aber es hieß Eugen, Carlos und Ich gegen alle kleinen Kinder. Am Ende war es nur noch chaotisch und die Kinder wurden so frech, dass wir abgebrochen haben. Carlos´Fazit: er möchte nie Kinder haben nachdem was er da gesehen hat :D :D. Ich muss auch zugeben das Kanadische Kinder echt besonders frech sind. Trish hat uns zwischendurch nur lachend beobachtet und dann kam eine Mutter an und hat sich bei uns bedankt, ihr Sohn sein komplett nass geschwitzt und sie fände es so toll was wir alles gemacht haben und wie wir uns bemüht haben die Kinder zu bespaßen und vor allem das wir sie so lange ausgehalten haben. Also würde ich mal sagen: Challenge completed. Nach dem anstrengenden Teil haben wir uns Stühle mitgenommen und auf der Leinwand den Endspurt des Rennens angeguckt. Ich glaube ein Amerikaner hat gewonnen, aber nur sehr knapp einer der Kanadier war erst am führen und richtig kurz vorm Ziel wurde er überholt. 130 km mussten die Biker fahren und ganz ehrlich, wir sind am Vortag mit Trish einen Teil der Strecke gefahren, ich bewundere die echt alle das die das geschafft haben, zu krass! Und es war auch mal ganz cool bei so etwas live mit dabei gewesen zu sein! Un dvor allem wir waren Helfer und wie sehr sich alle immer bei uns bedanken und wie freundlich man angelächelt wird wenn man ein knallgelbes ´Tour of Alberta´- Shirt mit einem fetten Volunteer Aufdruck trägt, das ist doch echt die ganze Mühe wert!
Erstes Jasper- Selfie
Arbeit an dem Rondell für Wildtiere
Mount Edith Cavell
Trail Restauration
Volunteer bei der ´Tour of Alberta´